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Chronik
1906 bis 1938
Bereits 1609 findet sich eine erste urkundliche
Erwähnung im Fürstlich Fürstembergischen
Urkundenbuch, Tübingen 1893. Darin steht: „Zum
Bau des notwendigen Schützenhauses will der Graf
aus besonderen Gnaden für dieses 1609. und 1610.
Jahr der Stadt von seinen Stockfeldern die Nutzung
verfolgen lassen.“ Dies bedeutet, dass 1609 das
Schützenhaus neu errichtet wurde. Es kann aber
davon ausgegangen werden, dass die Möhringer
Schützengesellschaft schon zuvor bestand.
1906 wurde der Schützenverein in Möhringen durch
Herr Lupperger gegründet. Oberschützenmeister
war damals Lehrer Brachat und dessen Stellvertreter
als Schützenmeister A. Furter. Schatzmeister war L.
Gut, Schriftführer waren W. Epple und A. Blaser.
Die Grundsteinlegung des Schützenhauses im
Ameisental erfolgte am 01.September 1923.
Es sollten 5 Meter im Quadrat werden, davon 2,5
Meter Vorbau. Nach weiteren Sitzungen wurde der
Bau jedoch kleiner geplant.
Fast keine Mittel standen zur Verfügung – Herr
Furter stiftete die Nägel, Gemeinderat Schmid einen
Wagen voll Sand, Herr Münzer zwei Sack Zement
und zum Transport des Ganzen stellte Herr Gut seine
Kühe zur Verfügung. Gleichzeitig wurden
Anteilscheine in Höhe von 200 000 Mark
ausgegeben. Der Eintrittsbeitrag betrug den Wert
eines Glases Bier!
Die Einweihung konnte am 07. Oktober 1923 mit
Ehrenscheibenschiessen und Familienabend
erfolgen.
Das Vereinsvermögen betrug am 01. Dezember
1923: 1 387 000 000 000 Mark.
Nach der Inflation verblieben dem Verein am
31.Dezember 1923 noch 16,64 Mark. Welch ein
Vermögen!
Im Jahr 1924 wurde der Mitgliedsbeitrag auf 50
Pfennig / Vierteljahr festgelegt.
Im Jahr 1926 wurde das 20-jährige Bestehen des
Vereins mit einem Preisschießen gefeiert. Daran hat
sich auch die Schützengesellschaft Tuttlingen und
der Schützenverein Blumberg beteiligt. Als Preise
gab es z. B. 1 Flasche Cognac, einen Stockschirm,
einen silbernen Handtaschenbügel, 1 Kiste Zigarren,
1 Thermoskanne, 1 Korb Trauben.
Eine kleine Anekdote ist im Protokollbuch im Jahre
1927 vermerkt: der Schriftführer Teufel trat aus
Verärgerung über das Anrempeln eines Mitgliedes
aus dem Verein aus!
Im Jahr 1929 wurde eine Kleinkaliberabteilung
gegründet, damit auch die jüngeren Schützen
Gelegenheit und Lust zum Schießen bekommen.
Großkaliber sollte aber weiter den Vorrang haben.
Mindestens bis zum Oktober 1938 bestand der
Verein mit vielen Tücken. Seit November 1936 findet
sich keine Eintragung mehr im Protokollbuch.
Es folgt eine Unterbrechung der Vereinsaktivitäten
durch den Krieg bis 1962.
1962 bis heute
1962 wurde der Verein in der heutigen Form wieder
gegründet. Die Herren Ewald Wagner, Wilhelm
Nopper und Gustav Mack kamen zu dem Entschluss,
den Schützenverein in Möhringen wieder ins Leben
zu rufen.
Am 06.Juni 1962 wurde eine
Gründungsversammlung einberufen. Es erschienen
20 Anfangsmitglieder, sodass der Verein gleich als
bestehend betrachtet werden konnte. Die erste ins
Vereinsregister eingetragene Vorstandschaft setzte
sich wie folgt zusammen:
1. Vorstand Ewald Wagner
2. Vorstand und Schriftführer Gustav Mack
1. Schatzmeister Wilhelm Nopper
2. Schatzmeister Adolf Schneider
Beisitzer: Ernst Kraft, K. Bacher, H. Münzer
Die ersten Schieß-Übungsabende fanden im
Nebenzimmer des Gasthauses Löwen mit 4
Luftgewehrbahnen statt. Bedingt durch den Umbau
des Lokals wurde das Schießen in die „Alte Post“,
früher „Sternen“, verlegt. Danach wechselte man
nach Hattingen ins Gasthaus „Sonne“. Nach langem
Suchen wurde im Bächetal der alte Kraftwerks-Kanal
als neuer Standort für ein Schützenhaus gefunden.
Das Vereinsvermögen betrug damals 1.374,00 DM.
Nach mehreren Besprechungen hat die
Stadtgemeinde den Platz am 22. August 1963 für
uns freigegeben.
Nach 2 ½ -jährigem Kampf erhielten wir am 17.
April 1965 die Baugenehmigung. Bereits am 20. April
wurde mit den Vorarbeiten des Baus begonnen und
Anfang Mai stand bereits das Schnurgerüst. Die
Ausgrabungsarbeiten wurden durch die Firma
Nopper ausgeführt.
Am 11. Juni1965 standen die Fundamentmauern und
am 23. Januar1966 wurde bei Schneefall das
Richtfest gefeiert.
Zunächst wurde die Bewirtung in Eigenregie
geleistet. Im Dezember 1966 führte man erste
Verhandlungen mit der Familie Proksch wegen der
Übernahme der Wirtschaft. Insgesamt 28 Jahre lang
wurde die Bewirtung des Schützenhauses dann in
hervorragender Art und Weise durch Helga und Erich
Proksch bis zum 01.07.1994 durchgeführt.
Am 27. November 1966 konnte der erste Schuss mit
dem Luftgewehr auf 10 Meter abgegeben werden.
Ab diesem Zeitpunkt ging es auch mit den
sportlichen Erfolgen bergauf und immer wieder
erzielten Schützen aus Möhringen tolle Ergebnisse.
Im Jahr 1971 wurden die KK-Stände sowie der
Pistolenstand fertig gestellt. In diesem Jahr waren
Möhringer Schützen auch das erste Mal bei der
Deutschen Meisterschaft in München dabei. Unter
750 Teilnehmern erreichte Albert Killenberger Platz
16 und Erich Proksch Platz 17.
1972 konnte sich Bernd Bertsche als Jugendlicher
für die DM qualifizieren und erreichte den 76. Platz
unter 203 Teilnehmern.
1972 wurde das in mühevoller Arbeit erstellte
Schützenhaus offiziell eingeweiht, verbunden mit
dem 10-jährigen Jubiläum. Die Gesamtkosten
betrugen damals 96.000,00 DM.
Im Juni 1977 wird die neue Luftgewehr- und
Luftpistolenhalle mit einem Eröffnungsschießen
eingeweiht. Nach einjähriger Bauzeit und einem
Kostenaufwand von 55.000,00 DM konnte eine 8 x
16 Meter große Halle errichtet werden. Bereits
damals wurden 8 elektrische Seilzuganlagen
eingebaut, die zu den ersten im größeren Umkreis
gehörten. Handkurbeln waren damals noch in vielen
Vereinen der Standard.
1981 wurde das Schützenhaus um einen modernen
Küchen- und Sanitäranbau erweitert. Die
gestiegenen Besucher- und Mitgliederzahlen
machten diese Modernisierung notwendig.
1985 war eine Dachsanierung fällig und weitere
Erneuerungen. Mittlerweile zählt der Verein 228
Mitglieder.
1986 qualifizierte sich Adolf Krämer als 1.
Pistolenschütze des Vereins für die Deutsche
Meisterschaft und erreichte einen tollen 17. Platz.
Vom 14. - 16. August 1987 wurde mit einem Festzelt
am Schützenhaus das 25-jährige Jubiläum der
Wiedergründung gefeiert.
1988 mussten für die KK-Stände Blenden und
Betonmauern errichtet werden, die uns wieder über
50.000,00 DM kosteten. Auch am Pistolenstand
wurden Umbauten notwendig, die 1989
abgeschlossen wurden.
Sportlich ging es weiterhin bergauf. Ab 1994
qualifizierten sich regelmäßig Möhringer Schützen
für die Deutsche Meisterschaft. Als größter Erfolg
konnte Michael Wagner im Jahr 1996 den Titel des
Deutschen Meisters mit dem Ordonnanzgewehr 2-
Stellung erzielen, was er im Jahr 2002 gleich noch
mal wiederholte.
1997 leisteten wir uns als einer der ersten Vereine
im weiteren Umkreis eine elektronische
Trefferanzeige für die 100-Meter Bahn, die auch für
Großkalibergewehre zugelassen ist. Die
Seilzuganlage und Papierscheiben hatten ab da
ausgedient.
Da durch erneute gesetzliche Auflagen wieder
größere Umbauten an den Gewehr- und
Pistolenständen notwendig wurden, ersetzten wir im
Zuge des Umbaus der Kugelfänge im Jahr 2004 die
Seilzuganlagen der 50-Meter Bahnen ebenfalls mit
elektronischen Trefferanzeigen. Auch hier sind wir
technisch auf dem neuesten Stand und nur wenige
Vereine im Umkreis haben so moderne Anlagen.
Auch für die Zukunft werden wir weiter versuchen,
immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, um
unseren Schießsport mit Spaß und sportlichen
Erfolgen weiter zu betreiben.